Lesung mit Einblicken in das Umfeld von Walter Hildmann – 19. Oktober um 19 Uhr im WHH

Unser Gemeindehaus ist nach Walter Hildmann benannt, der in der NS-Zeit als Vikar in unserer  Kirchengemeinde tätig war. Aufgrund von regimekritischen Äußerungen wurde er von der Gestapo überwacht, inhaftiert und in seinem Wirkungskreis eingeschränkt. Er erlebte den Polenfeldzug und wurde im Mai 1940 an die Westfront beordert, wo er am 28. Mai 1940 gefallen ist. Sein Leichnam wurde nie gefunden.
Walter Hildmann wuchs in einer großen Pfarrersfamilie mit 8 Geschwistern auf. Sein Bruder, Gerhard Hildmann, war ebenfalls Pfarrer. Über sein ebenso bewegtes Leben hat sein Sohn Andreas Hildmann ein Buch geschrieben. Es trägt den programmatischen Titel „Das letzte Wort ist nicht gesprochen – Gerhard Hildmann und die Evangelische Akademie Tutzing“. Dabei zeichnet er die Stationen seines Vaters nach, darunter auch die Arbeit als Gemeindepfarrer in Kempten und Buxach sowie sein Engagement in der Bekennenden Kirche, der Oppositionsbewegung der evangelischen Kirche in der Zeit der Diktatur des Nationalsozialismus.

Gerhard Hildmann gilt als Gründungsdirektor der Evangelischen Akademie Tutzing und leitete sie von 1948 bis 1968. Uns ist es gelungen, Andreas Hildmann für eine Lesung aus seinem Buch zu gewinnen.

In dieser Biografie nimmt das Schicksal Walter Hildmanns einen breiten Raum ein. Herzliche Einladung zu dieser besonderen Lesung mit unmittelbaren Bezug zu unserer Kirchengemeinde!

Hinweis: Andreas Hildmann, Kirchenrat i.R., war über 24 Jahre Pfarrer in München, anschl. Landeskirchlicher Beauftragter für Fragen der Kunst und Künstlerseelsorge der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Der Band „Das letzte Wort ist nicht gesprochen – Gerhard Hildmann und die Evangelische Akademie Tutzing“ (550 S., zahlr. Abb., 19,80 Euro, ISBN 978-3-95976-412-4), ist im Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu, erschienen.